Frauen gründen und führen ihr Unternehmen anders als Männer und sie stehen vor anderen Herausforderungen. Wichtigster Erfolgsfaktor – und für viele gleichzeitig die größte Hürde – ist dabei die passende Finanzierung und Vorsorge. Laut einer KfW-Studie ist sie einer der größten Booster für den langfristigen Erfolg der Unternehmung.
Grund zur Zuversicht
In den vergangenen Jahren haben sich die Berichte über die Situation von Gründerinnen und Unternehmerinnen in unserem Land gehäuft. Wir lesen von den besonderen Herausforderungen und lassen uns von den Erfolgsgeschichten inspirieren. Die Frage ist: Hat sich die Situation für Gründerinnen und Unternehmerinnen verbessert?
Die Antwort ist: jein. Die Herausforderungen bleiben weitgehend dieselben. Aber immerhin prognostizierte der KfW-Gründungsmonitor für 2023 wieder einen wachsenden Anteil von Gründerinnen nach den rückläufigen Pandemiejahren. Trotz wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Rahmenbedingungen trauen Frauen sich mehr zu. Und dafür haben sie gute Gründe.
Passt zu mir: Wunsch nach Unabhängigkeit und Selbstbestimmung
Das mit Abstand häufigste Motiv von Frauen ist heutzutage Unabhängigkeit und Selbstverwirklichung. Auch Sinnstiftung spielt eine größere Rolle: Viele Unternehmerinnen verbinden mit der Gründung häufiger einen gesellschaftlich oder ökologischen Nutzen als Gründer es tun (Quelle: innovative-frauen-im-fokus.de). Auf dieses Engagement und die vielen Talente können wir als Gesellschaft nicht verzichten. Aber warum liegt der Anteil der Gründerinnen dann noch immer unter dem der Männer?
Hält sich hartnäckig: stereotypische Geschlechterrollen
Stereotypische Rollenbilder bleiben bestimmend, vor allem wenn es um Care-Arbeit geht: Frauen übernehmen nach wie vor den größten Teil der Verantwortung bei der Kinderbetreuung und im Haushalt, so dass weniger Zeit für die eigene Unternehmung bleibt. Das sind auch die Gründe, weswegen viele Investoren eher auf Gründer setzen. Ergebnis: Nur etwa 20 Prozent kapitalintensiver Start-ups in Deutschland werden laut Female Founders Monitor 2022 von Frauen gegründet. Anders sieht es bei nachhaltig geplanten Existenzgründungen aus, hier lag die Quote laut KfW-Gründungsmonitor 2022 bei 37 Prozent, Tendenz steigend.
Mehr Mut: Finanzierung selbstbewusst angehen
Frauen schätzen laut Umfragen ihre Fähigkeiten und Kompetenzen, ein Unternehmen zu gründen, geringer als ihre männlichen Mitstreiter ein. Das sorgt dafür, dass sie gar nicht erst versuchen, einen Kredit von einer Bank zu bekommen. Sie planen von Anfang an mit weniger und privatem Kapital – und so manches Gründungsvorhaben verläuft im Sande. Dabei weisen solide kapitalisierte Gründungen eine deutlich höhere Erfolgsquote auf. Gründerinnen und Unternehmerinnen können sich rechtzeitig Beratung einholen, um das volle Potenzial ihrer Geschäftsidee auszuschöpfen und das Beste für ihr Unternehmen herauszuholen.
Auf Nummer sicher gehen: Familienplanung gleich mitdenken
Zu einer nachhaltigen Planung gehört natürlich auch, die anstehenden Lebensphasen in den Blick zu nehmen, wie z.B. Schwangerschaft und Elternzeit oder den Ruhestand. Eine Frau, die bereits seit längerem selbstständig und erfolgreich ist, kann Rücklagen bilden und so einer Auszeit für Schwangerschaft und Elternzeit entspannter entgegensehen. Während der Gründungsphase sieht das schon anders aus. Aber auch dafür gibt es Unterstützung: Freiwillig gesetzlich versicherte Selbstständige bzw. Freiberufliche können sich bereits vor der Schwangerschaft so versichern, dass ihnen Krankentagegeld zusteht. Einige private Krankenkassen versichern junge Mütter in den ersten sechs Monaten nach Geburt beitragsfrei. Elterngeld gibt es auch: 67 Prozent des Einkommens, als Grundlage dient der letzte Steuerbescheid. Da Selbstständige kein Mutterschaftsgeld erhalten, wird das Elterngeld gleich nach der Geburt bezahlt. Das Kindergeld ist wiederum einkommensunabhängig. Für manche macht es Sinn, Versicherungen beitragsfrei zu stellen und die Zahlungen später wieder aufzunehmen, um die finanzielle Situation zu entspannen.
Frauensache: unabhängig im Alter
Der Wunsch nach Unabhängigkeit und finanzielle Flexibilität sollte auch fürs Alter gelten. Dafür sollten Gründerinnen und Unternehmerinnen die Vorsorge rechtzeitig in die Hand nehmen. Grundsätzlich gilt: So früh wie möglich mit dem Sparen beginnen. Bei schwankendem monatlichen Einkommen braucht es eine flexible Vorsorge. Ob monatliche Sparpläne oder ETF-Sparpläne, um die Rendite-Chancen der Kapitalmärkte zu nutzen, Lebensversicherungen oder Rürup-Rentenleistungen, Fest- und Tagesgelder oder Bausparverträge – erfahrene Bankberater*innen entwickeln die Strategie, die zur Lebenssituation von Gründerinnen und Unternehmerinnen passen. Erfolg ist planbar.