Wer als Selbstständiger die eigenen Produkte oder Dienstleistungen schnell bekannt machen möchte, kommt an Social Media nicht vorbei. Klingt aufwändig? Die richtige Strategie spart sogar Zeit und Geld gegenüber klassischen Marketingmaßnahmen. Hier die fünf wichtigsten Tipps für den Einstieg.
Gut die Hälfte der Menschen in Deutschland nutzt wöchentlich Soziale Medien, ein Drittel sogar täglich – so das jüngste Ergebnis der ARD/ZDF-Online Studie 2023. Kein Wunder, dass auch über 70 % der Unternehmen in den Netzwerken vertreten sind. Gerade Selbstständige profitieren davon, wenn es darum geht, den Bekanntheitsgrad zu steigern, Anfragen zu generieren und eine enge Bindung zum Kundenkreis aufzubauen. Das funktioniert natürlich nur, wenn man weiß, wen man mit welchen Inhalten ansprechen soll.
1. Die Zielgruppe und ihre bevorzugten Formate kennen
Die Zahl der Sozialen Netzwerke ist den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Das bedeutet aber nicht, auch alle Plattformen bedienen zu müssen. Social Media-Einsteiger sollten sich fragen: Wo ist meine Zielgruppe hauptsächlich vertreten, und welche Inhalte und Formate kommen an? Wer die Zielgruppe und bevorzugten Kanäle kennt, kann den Content und die Formate gezielt darauf abstellen und so mehr Wirkung erzielen. Das sollte natürlich auch zum eigenen Angebot und den persönlichen Vorlieben passen: Habe ich eine besondere Expertise und gehe darüber gerne in den fachlichen Austausch? Möchte ich mit Bildern eher Emotionen transportieren? Ist mein Angebot erklärungsbedürftig, und wäre ein gut gemachtes Video dafür hilfreich? Für all diese unterschiedlichen Formate gibt es eine geeignete Plattform.
2. Die richtigen Plattformen wählen
Bei der Frage, auf welchen Plattformen die unterschiedlichen Zielgruppen vertreten sind und welche aus der Vielzahl überhaupt in Frage kommen, hilft ein Blick auf die Zahlen: Laut einer weltweiten Statista-Umfrage unter Marketingverantwortlichen nutzten Unternehmen 2023 hauptsächlich Facebook (89%), Instagram (80%), LinkedIn (64 %), YouTube (54%), X (ehemals Twitter) (44%) und TikTok (26%).
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Facebook
Facebook ist das größte soziale Netzwerk der Welt und der Kanal der Wahl für ältere Zielgruppen. Laut Statista sind die meisten Nutzer zwischen 25 und 44 Jahren alt. Über eine Milliarde Nutzer vernetzen sich hier mit Freunden, Bekannten und Kollegen, folgen Unternehmensprofilen und informieren sich bevorzugt über bevorstehende Veranstaltungen.
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Instagram
Die meisten Nutzer sind im Alter zwischen 25-34 Jahren, gefolgt von den 18-24-Jährigen. Aber auch die Altersgruppe 35-44 Jahren ist gut vertreten. Mit einem Schwerpunkt auf Bildern und kurzen Videos (sogenannten Reels) bietet Instagram Unternehmen und Selbstständigen vielfältige Möglichkeiten, ihre Botschaften visuell und ästhetisch zu bewerben. Dadurch kann der Content ein wenig leichter und gerne auch positiver sein. Dabei ist Kreativität gefragt! Vorteil für alle, die wenig Zeit haben: Es muss nicht jeden Tag etwas bei Instagram gepostet werden. Die Community zeigt auch bei größeren Abständen Interesse an den Aktivitäten.
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YouTube
Die Video-Plattform YouTube ist in Deutschland laut Statista besonders beliebt unter den 14- bis 29-Jährigen, und die Nachfrage nach qualitativ hochwertigem Content ist nach wie vor groß. Besonders beliebt: Erklärvideos und konkrete Hilfestellungen für die User und potenzielle Kunden. Die Themen reichen dabei von Achtsamkeit bis zur Zylinderkopfdichtung-Auswechslung. Zwar bedeutet selbstproduzierter Video-Content einen hohen Aufwand und oftmals auch höhere Kosten – sorgt dann aber für gute Reputation.
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TikTok
TikTok ist eine App für Kurz-Videos und gehört zu den neueren Social Media-Plattformen, aber auch zu den absoluten Trendsettern: Das Video-Portal aus China hat 500 Millionen aktive Nutzer pro Monat. TikTok spricht vor allem eine junge, oft minderjährige Zielgruppe an. Der kurzweilige Unterhaltungsfaktor steht hier definitiv im Vordergrund.
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LinkedIn
LinkedIn hat sich als internationale Plattform auf berufliche Kontakte und Karrierethemen spezialisiert. Die Zielgruppe ist zwischen 25-54 Jahren. Vertreten sind vor allem Fach- und Führungskräfte sowie Selbstständige. Hier tauschen sich potentielle Kunden, Geschäftspartner und Fachexperten zu den für sie relevanten Themen aus und empfehlen interessante Inhalte. Die Idee dahinter: den eigenen Expertenstatus aufzeigen, ausbauen und arbeitsrelevante Themen diskutieren.
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X (ehemals Twitter)
X ist ein Kurznachrichten- oder Mikroblogging-Dienst. Der Fokus liegt auf Nachrichten mit maximal 280 Zeichen, den sogenannten Xeets. X eignet sich besonders für Unternehmen oder Selbstständige, die schnell auf aktuelle Ereignisse reagieren und sich an Diskussionen beteiligen möchten. Der Zeitaufwand ist entsprechend hoch Zudem steht die Plattform seit der Übernahme durch Elon Musk immer wieder in der Kritik. Als Reaktion hierauf ziehen sich immer mehr Unternehmen von X zurück.
3. Guten Content liefern
Das Ziel ist klar: Selbstständige möchten über die Social Media-Präsenz für ihre Produkte und Dienstleistungen werben und Aufträge generieren. Der elegantere und erfolgversprechendere Weg dahin ist allerdings ein Umweg. Es geht darum, Kontakte zu knüpfen, individuell zu kommunizieren, Präsenz zu zeigen, auf die eigene Expertise aufmerksam zu machen und so Vertrauen aufzubauen. Neuigkeiten aus der Branche, interessante Kommentare oder Fachbeiträge mit Blick über den Tellerrand, relevante Statistiken oder Hinweise auf Veranstaltungen machen die Konversation interessant und lebendig. Hashtags und Keywords erhöhen die Sichtbarkeit der Beiträge.
4. Interaktion fördern
Community-Management ist Teil des erfolgreichen Social Media-Marketings und das A&O, um eine gute Beziehung zu den Kontakten aufzubauen. Das bedeutet, verlässlich und zeitnah auf Kommentare, Fragen und Nachrichten zu reagieren und so Interesse an den Meinungen und Bedürfnissen der Kunden zu zeigen.
5. Geduld haben
Erfolge im Social Media-Marketing kommen nicht über Nacht. Hier hilft: Geduld haben, dranbleiben und dazu lernen! Welche Inhalte funktionieren bei der Zielgruppe gut? Was wird kommentiert und gelikt und erzielt damit Reichweite? Das liefert wertvolle Hinweise für die weitere Social Media-Strategie.