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Bei der Altersvorsorge von Selbstständigen lässt sich kaum so etwas wie ein „Normalfall“ schildern: Manche Gewerke sind verpflichtet, in die gesetzliche Rentenversicherung einzuzahlen – andere sind es nicht. Doch so oder so wird in der Zukunft meistens die gesetzliche Rente nicht ausreichen, um die Lebenshaltungskosten im Alter zu bestreiten. Mittlerweile muss ein erheblicher Teil der Lebenshaltungskosten im Ruhestand aus anderen Töpfen finanziert werden, wenn der Lebensstandard in etwa dem des Berufslebens entsprechen soll.

Wer anstelle von oder besser noch ergänzend zur gesetzlichen Rentenversicherung eine Kapitallebensversicherung abgeschlossen hat, wird diese Entscheidung beim Eintritt in den Ruhestand sicher nicht bereuen. Aber auch mit diesen Zahlungen, sei es als monatliche Rente oder als einmalige Auszahlung, lassen sich meist noch keine großen Sprünge machen. Daher müssen neben den Versicherungslösungen im Laufe der Jahre kontinuierlich weitere Vermögenswerte geschaffen werden, auf die sich dann im Ruhestand zurückgreifen lässt.

Dafür eignen sich Investitionen in Sachwerte, die gute Chancen auf eine positive Wertentwicklung bieten. Solche Sachwerte sind klassischerweise Immobilien und Firmenanteile. Wem es gelungen ist, eine Immobilie zu erwerben, sei es eine Wohnung oder ein Haus als Privatperson oder das eigene Betriebsgebäude, kann die Finanzplanung für den Ruhestand gleich sehr viel entspannter angehen – entweder durch geringere Kosten fürs Wohnen oder durch die Möglichkeit, eine betriebliche Immobilie vermieten oder verkaufen zu können.

An Sachwerten führt kein Weg vorbei

Aber auch die eigene Firma stellt natürlich selbst einen Sachwert dar, der beim Eintritt in den Ruhestand grundsätzlich veräußerbar ist. Allerdings erweist es sich oft als schwierig, überhaupt einen Nachfolger zu finden – und wer fachlich gut geeignet ist, verfügt deshalb noch lange nicht über die ausreichenden Mittel für den Kauf der kompletten Firma.

Doch welche weiteren Vermögenswerte lassen sich als Selbständiger aufbauen, wenn man es nicht zur eigenen Immobilie oder einem teuer veräußerbaren Betrieb gebracht hat? Eine Möglichkeit, in Sachwerte zu investieren, bieten etwa Wertpapier-Sparpläne, die oft schon ab sehr geringen monatlichen Einzahlungen abgeschlossen werden können. Populär sind sogenannte ETF-Sparpläne. ETF steht für Exchange Traded Funds, im Deutschen auch Indexfonds genannt. ETFs sind börsengehandelte Fonds, die die Wertpapier-Zusammensetzung eines bestimmten Aktienindexes – wie zum Beispiel des DAX – nachbilden. Marktschwankungen können so in der Regel besser ausgeglichen und so das Verlustrisiko verringert werden. Gerade aufgrund der breiten Risikostreuung eignen sich ETFs auch für kleinere Vermögen. Es ist möglich, sich ein komplettes Depot aus nur drei ETFs zu bauen – und damit neben den Aktienmärkten der gesamten Welt auch die Anlageklasse Anleihen abzudecken. Dennoch stellen ETFs natürlich keine Garantie gegen Kursverluste dar.

Damit sich ein ETF-Sparplan am Ende auszahlt, kommt es einerseits darauf an, regelmäßig einzuzahlen – auch wenn es sich um vergleichsweise niedrige Beträge handelt. Andererseits sollten idealerweise auch weitere verfügbare Mittel einfließen, um im Laufe der Zeit eine „kritische Masse“ für den Lebensunterhalt im Ruhestand zu schaffen.

„Atmende“ Altersvorsorge bei Einnahmeschwankungen

Ein selbständiger Handwerker ist – anders als ein Angestellter – permanent mit der Wechselhaftigkeit seiner Einnahmen konfrontiert. Bei Mehreinnahmen ist die Versuchung groß, diese zum Beispiel – anstatt für den Ruhestand – für den privaten Konsum zu nutzen.

Doch wie können Überschüsse überhaupt direkt investiert werden? Ist mehr Geld auf dem Geschäftskonto, als man für laufende Betriebskosten, anstehende Steuerzahlungen und die eigene Lebensführung benötigt, kann dies als Privatentnahme auf ein Tagesgeldkonto geleitet werden. Oberhalb eines nicht anzutastenden Liquiditätspuffers – etwa für drei Monate – kann von diesem Tagesgeldkonto monatlich Geld abgebucht und automatisch in ein längerfristiges Anlageprodukt investiert werden. Damit lässt sich gewissermaßen eine „atmende“ Altersvorsorge einrichten, die sich an den liquiden Mitteln des selbstständigen Handwerkers orientiert.

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